Freitag, 14. September 2012

Sparen nur bei den Armen sinnvoll?

Warum muss eigentlich beim Verwenden des Wortes "Sparen" immer nur der kleine Mann gemeint sein, der sparen soll? Sind die Reichen wirklich so wenige, daß sich das Sparen bei ihnen nicht lohnt? Macht das wirklich nichts aus, was die paar Reichen bekommen, sondern sind wirtschaftspolitische Effekte nur zu erreichen, wenn bei der Masse der kleinen Leute gespart wird? Ist der kleine Mann wirklich immer der, der nicht rechnen kann? der Verantwortungslos konsumiert und in der Masse das System ruiniert?

Überraschenderweise bezeugen volkswirtschaftliche Statistiken das genaue Gegenteil: Bei den gegenwärtigen Problemen müsste vor allem an den Reichen gespart werden, bei den kleinen Leuten und den Armen müsste eigentlich wesentlich mehr Geld zum Konsum zur Verfügung gestellt werden, um unser System zu stabilisieren. Ja noch drastischer: In der gegenwärtigen Situation der Euro-Krise wäre ein weiterer Versuch, beim kleinen Mann zu sparen, europapolitisch und deutschlandpolitisch gesehen regelrechter wirtschaftspolitischer Selbstmord!

Nach dieser aktuellen Statistik geben in der Einkommensgruppe auf HartzIV-Niveau die Leute praktisch 80% ihres Einkommens in Deutschland und praktisch 100% in Europa aus; Ihr Vermögen wird zu 100% in Deutschland und Europa geparkt. Sparen bewirkt hier vor allem das vermehrte Kaufen von billigsten Produkten asiatischer Produktion (Aldi-Produkte)

Auch die Gruppe unter 3000€ monatlich gibt 90% ihres Einkommens in Deutschland und 90% in Europa. Sie liegt wirtschaftpolitisch noch etwas günstiger als die HartzIV-Gruppe, da sie nicht immer auf billigste Produkte asiatischer Herkunft angewiesen ist. An Steuern führt diese Gruppe 30% bis 40% ihres Einkommen zu 100% in Deutschland und 100% in Europa ab; Sie parkt ihr Vermögen zu 98% in Deutschland und zu 100% in Europa.

Die Gruppe unter 5000€ sieht da wirtschaftspolitisch schon problematischer aus: 70% ihres Einkommens gibt sie in Deutschland und 80% in Europa aus; Geldabfluss vor allem durch Urlaubsreisen ausserhalb Europas und Kreuzfahrtreisen in Schiffen ausländischer nicht-europäischer Flagge. Produkte werden im Lebensmittelbereich vor allem ausländischer Herkunft (Stichworte China/WOK, Japan/Sushi+Fischprodukte, russisch/Kaviar, Gewürze) verbraucht; Der Konsum geht mehr in ausländische Produkte (Sportwagen, Pelzmäntel..) und auch schon ausländische Immobilien (Ferienhaus). Steuern zahlt man nur noch ca. 25% des Einkommens zu 60% in Deutschland und zu 80% in Europa. Vermögen parkt man bereits zu 70% ausserhalb der EU!

Die Gruppe unter 10000 € wird dann schon als "Globalisierte Persönlichkeiten" gesehen; Man konsumiert im schnitt weniger als die Häfte der Ausgaben in Deutschland, Zahlt im Schnitt 20% Steuern weniger als die Hälfte in Deutschland und Europa. Schon hier: Alle Vergünstigungen, die diese Gruppe bekommt, löst massive Geldströme ins Ausland bzw. ins nichteuropäische Ausland aus!

Über die Gruppe über 10000 € gibt es dann keine genauen Daten, allerdings werden Steuern im Schnitt nur noch weniger als 20% in Deutschland/Europa abgeführt, der Konsum in Deutschland/Europa findet weniger als 20% innerhalb Deutschlands bzw. der EU statt, das Vermögen wird zu 90 im nicht-Eu-Auslang geparkt.

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