Dienstag, 30. August 2011

Chef-Vorurteile: Wahr oder unwahr?

"Harte Arbeit hat noch niemandem geschadet!"
Unwahr; Im dritten Reich bis 1945 wurden sogar viele Menschen durch harte Arbeit ermordet. Und auch heute noch sterben überdurchschnittlich viele 1€-Jobber, Leiharbeiter, Zeitarbeiter und HartzIV-Empfänger bei Arbeitsunfällen oder erleiden bleibende Verletzungen, teilweise auch nur psychische Leiden. Durch die vorgenannten Jobs werden u.a. auch Arbeitsschutzbstimmungen umgangen.

"Ohne Druck würde doch niemand arbeiten!"
Unwahr; Analysen von Steinzeit-Gesellschaften zeigen, daß der Mensch von Natur aus den Instinkt hat, Gemeinschaften zu bilden, sich in Gemeinschaften einzuordnen und in einer Gemeinschaft sinnvolle Arbeiten, die getan werden müssen, zu erkennen und zu tun. Sogar die Spezialisierung und Arbeitsteilung liegt uns um Blut: Schon in der Steinzeit entschlossen sich die Menschen freiwillig, bestimmte Tätigkeiten zu erlernen und dann ein Leben lang für die Gemeinschaft auszuüben. Demnach haben alle modernen Gesellschaftssyteme des Kapitalismus und des Kommunistmus die reale Produktivität aller Menschen nur behindert und in keinem Fall gefördert. Am Produktivsten war der kleine Mann demnach während der Steinzeit, als im kein Chef und kein Gesellschaftssytem reinredete.

"Der Chef arbeitet 24 Stunden am Tag"
Unwahr, Untersuchungen zeigen, daß die Arbeitszeit und der Einsatz für die Gemeinschaft abnimmt, je höher jemand in der sozialen Hirarchie steht! Chefs arbeiten demnach etwa 5 Stunden am Tag und erscheinen im Schnitt um 9 bis 10 Uhr am Arbeitsplatz, Vorstandsmitglieder, Aktionäre und Politiker kommen nur noch auf ca. 2 bis 3 Stunden am Tag erkennbarer Tätigkeit und sind morgens im Schnitt erst ab 12 bis Uhr am Arbeitsplatz zu erreichen. Chefs halten dabei auch Geschäftsessen, Golfspielen, Bootstouren, sogar Bordellbesuche mit Geschäftspartnern für Arbeitszeit.

Chefs fühlen sich auch nur für 10 Prozent der auftretenden Probleme verantwortlich und für weniger als 1% der Probleme schuld; Politiker, Vorstandsmitglieder und Aktionäre fühlen sich für weniger als 1% der auftretenden Probleme verantwortlich und schalten bei dem Wort "schuld" immer den Anwalt ein.

Interessant ist auch, daß von der Steinzeit bis ins Mittelalter man sich um so mehr verantwortlich und sogar schuld an Problemen fühlte, je mehr Macht man hatte. Gerade dieser Zusammenhang hat sich in der Neuzeit auf den Kopf gestellt!

"Der Chef hat sich ja auch alles mit harter Arbeit alles aufgebaut"
Unwahr; Beruflicher Erfolg liegt in Deutschland etwa bei 60% auf angeborenem Status und Vermögen und etwa bei 20 % auf der Basis einer reichen Heirat und zu 20% auf der Basis krimineller Energie, skrupellosigkeit und Betrug. (Dabei wurden Vorstrafen und Strafverfahren gezählt, die durch freiwillige Geldstrafen eingestellt wurden. Und nur Vorfälle, die bei den entscheidenden Karriereschritten passierten.)

Andere Einflüsse wie "Sich etwas erarbeiten" kann man demnach vernachlässigen.

"Die haben ja in der Schule ausschließlich nur einsen gehabt. Daran sollten Sie sich ein Beispiel nehmen, daran sehen sie, daß das ja auch geht!"
Unsinn; In deutschen Schulen wird von verschiedenen Verbänden, Eltern und politischen Gruppen massiv Einfluss auf die Notengebung ausgeübt. Lehrer geben offen zu, daß sie aufgrund von Leistungen niemals eine 1 vergeben würden, sondern vorgegeben bekommen, wer gerade die 1ser bekommen muss. Lehrer mussten sich schon beim Schulleiter und bei der Schulaufsichtsbehörde rechtfertigen, weil sie dem Kind eines HartzIV-Empfängers eine 1 gegeben hatten. Aber erfahrungsgemäß werden 1ser von HartzIV-Empfängern spätestens bei der Zeugniskonferenz gekippt, und der Lehrer ändert diese auf den Druck anderer Lehrer. Seit dem Ausbau der Privatschulen finanzieren sich auch öffentliche Gymnasien immer mehr mit Spendengeldern, uns Elternspenden an die Schule sind in den letzten Jahren nach Untersuchungen der Haupteinflussfaktor auf die Noten der Kinder. Die Einflussnahme von Eltern und verschiedenen Gruppen auf die Notengebung sei unverhohlen offener, unverschämter, lautstärker, unhöflicher und skrupelloser geworden.

Schäbig ist dabei seit kurzem, daß seit der öffentlichen Kritik an Gutembergs Doktorarbeit gute Arbeiten von armen Kindern oft willkürlich nicht gewertet werden mit der Begründung, das sei aus dem Internet abgeschrieben - ohne zu sagen wo im Internet das gestanden haben soll. (Der Zusammenhang wird unter Schülern auch "Gutembergs Rache" genannt.) Ein Fallbeispiel zeigt eine gute Arbeit einer Schülerin für "Jugend forscht", die mit der Behauptung nicht ausgezeichnet wurde, eine Person habe das schonmal im Internet gesehen - ohne die Internet-Seite zu nennen. Bei Recherchen kamm dann noch heraus, daß die Arbeit der Schülerin von chinesischen Patentdieben angeboten wurde, deren Hintermänner hier per Haftbefehl gesucht werden. Und daß eine deutsche Firma, die in das Jugend-forscht-Bewertungsteam ivolviert war, nach dieser Idee in China billig ein Produkt herstellen wollte (und es ein paar Monate später auch tat). Die Auszeichnung bekam die Schülerin dennoch nicht!

1 Kommentar:

whitehead hat gesagt…

Schon eine merkwürdige Sache: zum einen sind diese Chefsprüche inhaltlich nicht ernst gemeint und sachlich falsch - ist wohl jedem klar. Auf der andren Seite werden solche Sprüche wirklich vor Gericht gesagt, Richter schreiben sowas in Urteilsbegründungen und HartzVI-Entscheidungsbegründungen enthalten solche Sprüche als Rechtsgrundlage... Schon sehr merkwürdig.

Vor allem hat es das vor der Wiedervereinigung nicht gegeben - auch nicht im Westen!