Mittwoch, 7. März 2012

Griechenlands Sparpaket ad absurdum geführt?


Wer die Härte des Sparpaketes für die Griechen der letzten Monate mitbekommen hat, kommt jetzt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Da fordern jetzt die Merkel-geführte CDU und die SPD (führend Andrea Nahles) gleichermaßen eine europaweite Einführung einer Frauenquote für Führungskräfte in Behörden, Staatsbetrieben und privaten Betrieben, die für Griechenland, Portugal und Spanien eine finanzielle Mehrbelastung der Staatsausgaben bewirken würde, die sämtliche bisherigen Einsparungen bei weiten übertrifft. Geld für die Einstellung von weiblichen Führungskräften scheint bei den Griechen dann doch da zu sein, oder wer kann hier nicht rechnen?

Kenner der Europapolitik befürchten Schlimmstes; Abgelehnt wird diese Frauenquote gerade jetzt von den Griechen noch mehr als die Sparpolitik der EU-Kommisare. Man spricht von einer provozierenden Ignoranz der griechischen Kultur und als den endgültigen Fangschuss gegen die griechischen Familien. Das Konfliktpotential zwischen den „dreisten Drei“ (Deutschland, Frankreich und Italien) mit dem Rest Europas ist dabei gewaltig und reißt endgültig Gräben auf.

Griechenland, Spanien und Portugal haben im Gegensatz zu Deutschland, Italien und Frankreich immer noch eine Männer-dominierte Gesellschaft, die im Fall von Griechenland vor allem auf der griechische-orthodoxen  Religion basiert. Antasten dieser Struktur wird als kultureller Niedergang gesehen, der noch mehr Gewaltbereitschaft provoziert als alle bisherigen Sparmaßnahmen.  Viele Familienoberhäupter fühlen sich dabei gleich doppelt mit dem Rücken an der Wand: Sie müssen extremen Einkommensverlust und sozialen Abstieg in ihren Familien durchsetzen und fühlen sich gleichzeitig in ihrer Macht beschnitten. Sie steigern sich in immer höhere Gewaltbereitschaft bei politischen Aktionen und vergleichen Deutschland immer mehr mit dem dritten Reich. Frauen sind dabei kaum bereit, von ihren neuen unerwarteten Einkünften etwas an die Familie abzugeben – dies ist in dieser Gesellschaft schlicht nicht üblich. Zudem ist ein drastischer Anstieg der Abtreibungsquote festzustellen – eine realistische Einschätzung der neuen Situation vor allem der Frauen.

Die Religion fühlt sich immer mehr verbunden zu anderen orthodoxen Religionen, vor allem mit der russisch-orthodoxen Religion; Der Riss mit der katholischen und evangelischen Religion vor allem mit deutschen Zuständen wird größer. Mit Schaudern reden die meisten Griechen über ihre Erfahrungen mit deutschen Familienrecht – vor allem über Sorgerechtsentzug, Unterhaltsangelegenheiten, Frauen in Führungspositionen und Ehestreitigkeiten mit Deutschen. Beispielsweise versteht man nicht die Entwicklung in Deutschland nach der Wiedervereinigung, daß nur noch die Frauen ungestraft Kinder körperlich züchtigen dürfen, während Männer dafür hohe Strafen bekommen. Bis dahin, dass sich kein Mann mehr trauen würde, sich jugendlichen U-Bahn-Schlägern in den Weg zu stellen aus Angst vor Strafen, er habe Jugendliche geschlagen. Die Aussicht, dass die Frau nach dem Randalieren nur bei der Polizei anzurufen braucht, ihr Mann habe sie geschlagen, damit der Mann dann von weiblichen Polizisten zusammengeschlagen und in Handschellen aus der Wohnung verwiesen wird, sorgt bei vielen Griechen dabei noch für Unverständnis. Auch dass in Deutschland üblicherweise Frauen praktisch nie ins Gefängnis kommen für die gleichen Straftaten, für die Männer inhaftiert werden, stößt auf Unverständnis. Angst macht sich breit, Männer könnten nun in den Knast kommen für die Uneinsicht ihrer Frauen in finanziellen Angelegenheiten. In der Praxis wird ihnen ja damit auch jede Möglichkeit genommen, den Druck der Sparpolitik in der eigenen Familie durchzzusetzen; Mit eben genannten Argumenten steigen vor allem die finanziellen Forderungen von Frauen dramatisch, zumal es bereits jetzt in den Familien kräftig knallt wegen den ersten finanziellen Einschnitten. Ebenso sagen 70% der Frauen ganz offen, dass die Sparpolitik sie nicht beträfe und dass sie zu keinen Einschnitten bereit seien - Sparpolitik sei eben Männersache.

Bezeichnend ist noch, dass die Befürchtung einer Frauenquote für dramatische Ängste vor allem bei Großanlegern ist, während die Rating-Agenturen diese Zusammenhänge praktisch nicht berücksichtigen. Von den Mehrbelastungen einer europaweiten Frauenquote wird von den Rating-Agenturen jedenfalls nichts erwähnt – ebensowenig wie die Mehrbelastungen Griechenlands durch Flüchtlingsströme aus Afrika, die nach Meinung der Griechen die eigentliche Ursache für die Finanzprobleme Griechenlands sind.

Die EU-Sparkommisare – nie waren sie so unehrlich wie heute!

1 Kommentar:

Ulli hat gesagt…

Fazit:
* Xanthippen auf dem Vormarsch,
* Kapitalismus am Ende
* Familien kaputt
* Kommunismus und Radikalismus greift um sich.


Daraus folgt: Vor allem EU-Sparkommissare können nicht rechnen!